Ich wurde in letzter Zeit, besonders in der Schule, jedoch nicht nur dort, des öfteren gefragt, warum ich die Basisbibel so gern einsetze. Ich habe hier jeweils die Frage kurz nachformuliert und dann dazu meine Antwort.
Frage:
Warum setzt Du die Basisbibel ein? Die Schüler/innen lernen doch auch in anderen Fächern mit alten Quellen umzugehen und müssen auch lernen mit komplexeren Strukturen der deutschen Sprache zurechtzukommen.
Dazu will ich vorweg kurz anmerken, dass ich die Arbeit mit Konfirmanden und Konfirmandinnen nicht als Fortsetzung der Schule verstehe. Die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden (kurz Konfis) unterscheidet sich in meinen Augen vom Schulunterricht.
Jedoch, und das Argument gilt für den schulischen Kontext ebenso wie für die Konfirmandenarbeit, halte ich es nicht für sinnvoll unnötige Barrieren zu schaffen, indem man schwer verständlich Texte verwendet. Das ist z.B. im Deutsch-, Geschichtsunterricht etwas Anderes, hier wird der Umgang mit Originaltexten, bzw. Quellen eingeübt. Im Religionsunterricht, sowie insbesondere in der Konfirmandenarbeit, gibt es jedoch andere Ziele. Das wird spätestens deutlich, wenn man das Ziel, Umgang mit Quellen, bzw. „Originaltexten“ einmal konsequent auf den Religionsunterricht oder auf die Arbeit mit Konfis überträgt. Dann wären unsere „Origialquelle“, bestimmte Themenbereiche ausgelassen, nicht die Lutherbibel, oder die Einheitsübersetzung, egal in welcher Revision, sondern die hebräischen und altgriechischen Texte. Alles andere sind nur Übersetzungen dieser Texte. Übersetzungen sind jedoch, wenn sie gut sind, immer zeitgebunden.
Es sind ja noch nicht alle Texte des Alten Testaments in der Basisbibel verfügbar (Stand September 2019), was machst Du mit Texten, welche in der Übersetzung noch nicht verfügbar sind?
Man kann doch seinen Unterricht/seine Konfi-Arbeit nicht nur auf das Neue Testament beschränken?
Die Antwort hier ist ganz einfach, eigentlich, ich habe nicht aus purer Langeweile zu Beginn des Studiums Althebräisch und Altgriechisch gelernt, wo immer nötig übersetze ich die Texte einfach selbst in eine Sprache, welche Schülerinnen und Schüler, sowie Konfis, möglichst gut verstehen. Wo es sinnvoll ist Begriffe zu erklären füge ich, wie in der BasisBibel, Textkästen ein um die Begriffe zu erklären.
Immer diese Papierschlacht mit den Textboxen, wäre es nicht besser die Konfis, bzw. Schülerinnen und Schüler fragen einfach nach, wenn sie einen Begriff nicht kennen?
Ja, es stimmt, das wäre besser, kommt jedoch meiner Erfahrung nach in der Praxis nur selten vor. Daher folge ich dem Motto, lieber eine Erklärung zu viel, als eine Frage zu wenig.
Abgesehen davon ist es auch weder für die Konfis, noch für die Schülerinnen und Schüler, noch für die Person die den Unterricht oder die Konfi-Arbeit mit ihnen zusammen gestaltet, sonderlich schön, wenn das Verständnis der Texte schwer fällt, da zu viele unbekannte Begriffe darin vorkommen (z.B. Cherubim), die, warum auch immer, nicht erfragt wurden.